001 6 Werkzeuge für (d)eine Herzenswege

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Herzensweg

 

Als ich Anfang 20 war, kam ich in eine Krise.

Das dies eine Chance für eine positive Veränderung sein kann, konnte ich mir damals noch gar nicht vorstellen.

 

Ausgelöst durch einen Job, konnte ich eines Morgens nicht mehr aufstehen und zu meiner Arbeit gehen, die mich unglücklich machte.

Ich spürte eine intensive Schwere. Sie lähmte meinen ganzen Körper.

 

Eine Krise ist auch immer eine Chance

In der Zwischenzeit habe ich verstanden, was damals mit mir los war:

 

Ich hatte bereits einige Jahre zuvor der Stimme meines Herzens nicht mehr vertraut, sondern ging ausschließlich den Weg des Verstandes und folgte einem Selbstbild, das nichts mit mir und meinen Herzensangelegenheiten zutun hatte.

Auf diesem Pfad war ich zwar finanziell abgesichert und habe damit einige andere Menschen zufrieden gestellt, aber ich selbst wurde mit der Zeit immer unglücklicher.

So sehr, dass mein Körper und meine Seele mir mit Anfang 20 ganz krass signalisierte: Stopp!!!!

Dieses Stopp war damals, obwohl ich so unglücklich war, nicht leicht zu akzeptieren.

Ich wusste damals nicht, wie es weitergehen wird. Mein Selbstbild war damals so stark auf Karriere in meinem kaufmännischen Business eingestellt, dass ich mein Herz gar nicht hören konnte.

Ich fühlte mich hin und hergerissen zwischen dem, was der Verstand mir riet und wonach sich mein Herz sehnte.

Einerseits wollte ich in einem sicheren Angestellten-Job Geld verdienen und finanziell unabhängig sein, andererseits sehnte sich mein Herz danach, spirituelles Heilwissen und therapeutische Arbeit zu studieren und tiefer kennenzulernen.

Dies bedeutete jedoch, Geld investieren zu müssen und gute Lehrer zu finden. Ganz und gar nicht so einfach.

 

Vor 25 Jahren gab es in der Stadt in der ich wohne kaum Menschen, die auch so einen Weg einschlugen wie ich, geschweige denn Ausbildungsmöglichkeiten für meinen Herzensweg.

 

Ich traf dennoch eine wichtige Entscheidung: Ich kündigte meinen sicheren Job, gab meinen Firmenwagen ab, bekam kein Einkommen mehr und erholte mich zunächst ein paar Monate.

Nach einiger Zeit suchte ich mir einen Job in einem Fitness-Studio und meldete mich an einer Heilpraktiker-Schule an.

Außerdem einigte ich mich mit meinem Freund und jetzigem Ehemann darauf, dass er die Kosten für die Miete unserer gemeinsamen Wohnung für einige Zeit übernahm. Dafür bin ich echt dankbar.

 

Das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein

 

Ich begann also, den Weg zu gehen, nach dem ich mich sehnte.

Ich folgte einfach meiner Neugier und meiner Intuition.

Manchmal musste sich mein Verstand einschalten und mir an so manch einer Weggabelung den Weg  weisen.

Hin und wieder überkamen mich Zweifel, weil mein Sicherheitsbedürfnis sehr auf die Probe gestellt wurde.

Aber ich fühlte mich wieder erleichtert, glücklich und gesund. Das verhalf mir mit sehr viel weniger Geld gut klarzukommen.

 

Ich hatte wirklich großes Glück:

 

Ich begegnete vielen, sehr guten Lehrern und lernte von ihnen Heilwissen, therapeutische Methoden, vertiefte meinen spirituellen Weg und erlangte durch sehr viel Selbsterfahrung und professionelle Begleitung eine gefestigte innere Haltung.

 

Ich war zur richtigen Zeit an den, für mich, richtigen Orten (hier nur zwei Beispiele):

In der Heilpraktiker-Schule erlernte ich Entspannungsverfahren (u.a. Autogenes Training), was mir zunächst selbst half,  gesund zu werden.

Heute lehre ich Entspannungsverfahren in meiner Praxis und mittlerweile auch Online.

Zum richtigen Zeitpunkt führte mich der Weg zur Gestalttherapie und großartigen Lehrern.

Hier lernte ich das in der Zwischenzeit erlangte spirituelle Wissen mit psychologischen und therapeutischem Wissen zu vereinen.

Heute arbeite ich als Gestalttherapeutin in privater Praxis und Online und begleite vor allem Frauen in Umbruch-Phasen und damit einhergehenden Krisen und emotionalem Stress.

 

Ich hatte immer wieder das große Glück zum richtigen Zeitpunkt Menschen zu begegnen, die meinen Herzensweg begleiteten und unterstützten. Sie lehrten mich, weiterzugehen, wenn ich Zweifel bekam oder an einer Weggabelung stand und nicht wusste, wie es jetzt weitergeht.

Natürlich begegnete ich auch immer wieder Menschen, die meinen Weg nicht verstehen konnten und zweifelten. Einige wandten sich sogar ab. Das war nicht leicht für mich. Aber ich brauchte nur in mich hinein zu fühlen und entdeckte immer wieder großes Glück in mir selbst.

Heute verstehe ich, dass die Zweifel der Anderen nicht so viel mit mir selbst zu tun haben, sondern mit ihrer eigenen Geschichte.

Das ist sehr hilfreich, um auf meinem Weg weiterzugehen.

 

 

Herzenswege sind so unterschiedlich, wie Menschen unterschiedlich sind.

 

Menschen, die ihren Herzensweg gehen, folgen dem, was sie innerlich nährt. Dies beginnt oft mit einer Sehnsucht, mit einem Ruf.

Konkret kann dies bedeuten, eine große oder kleine Veränderung in die Wege zu leiten:

Den Job zu kündigen, die Beziehung zu verlassen, in ein anderes Land zu ziehen, mit einer neuen Ausbildung zu beginnen, das Hobby auf ein neues Level zu bringen, etc. Es bedeutet, die bisher bekannten Wege zu verlassen und neue Schritte zu wagen. Die Komfortzone zu verlassen. Das kann auch bedeuten, in den bereits lebenden Strukturen sein Herzblut hineinzugeben.

Herzenswege können so unterschiedlich aussehen.

 

 

Ein Herzensweg. Was ist das für dich?

 

Wenn all deine Ängste und Zweifel nicht wären, welchen Weg würdest du mit großer Freude gehen?

Nimm dir einige Minuten Zeit und schreibe alles auf, was dir einfällt.

Spüre, wie es sich anfühlt, wenn du all dies aufschreibst.

 

Werkzeuge für den Weg deines Herzens

 

Es ist hilfreich, wenn man einen Koffer voll Werkzeug im Gepäck hat.

Welche Werkzeuge für mich hilfreich waren, möchte ich gerne mit dir teilen:

 

1. MUT

 

Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern trotz Angst den Weg weiterzugehen, wenn Zweifel und Ängste uns begegnen und sogar plagen.

Wenn die Angst so groß ist, erscheint es uns, als wäre da nichts weiter, als dieses kraftvolle Gefühl. Jegliche Freude kann in solchen Momenten verschwinden.

Der Ruf des Herzens, die Freude und die Neugier auf dem Herzensweg,  können in solchen Momenten plötzlich so leise werden, dass wir uns hindern, weiterzugehen und verharren.

Dann zitiere ich gerne meinen Lehrer Erhard Doubrawa und sehe dabei seinen wohlwollenden Blick: „Du musst das Herz über das Hindernis werfen!“

 

2. Stille und Achtsamkeit

 

Gerade dann, wenn sich Sorgen und Ängste in uns breit machen, ist die Stille eine sehr unterstützende Methode auf dem Herzensweg.

Für mich ist es immer wieder hilfreich in die Stille zu gehen, wenn ich noch nicht weiß, wie mein Weg aussieht und wenn Ängste und Zweifel in mir toben.

In der Stille entsteht neuer Raum für Lösungen und Impulse, die bei ständiger Verplanung der Zeit nicht an die Oberfläche kommen können.

In meiner Praxis hängt ein Bild, auf dem steht geschrieben: „Alles Große entsteht aus der Stille.“

Ich möchte dieses Zitat aber noch ergänzen: „Das Kleine und der nächste Schritt aber auch.“

 

3. Vertrauen

 

Für mich ist das ein Wissen in mir: Es geht immer weiter und es gibt für alles eine Lösung!

Meine Mutter sagte mir früher oft den Spruch: „Immer wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“

Stimmt für mich!

Wenn du einmal zurückschaust auf dein bisheriges Leben, hatten vermeintlich unsinnige Wege doch einen Sinn?

Wohin hat es dich geführt, wenn du ursprüngliche Pläne losgelassen hast?

 

4. Spaß am Leben

 

Tanzen, singen, feiern, mit Familie und Freunden Zeit verbringen, war und ist für mich immer wieder ein Elexier für die Seele.

Was ist dein Elexier und verbindet dich mit Spaß in deinem Leben?

 

5. Unterstützung

 

Weggefährten tauchen manchmal auf und begleiten uns über viele Jahre und Jahrzehnte. Manchmal begleiten sie uns nur für eine kurze Zeit oder sind einzelne Begegnungen.

Ich habe Unterstützung in verschiedenster Form kennengelernt. In Form von Freunden, meiner Familie, meinen Peers, meiner liebsten Freundin, Ausbildungen, Meditation, singen, schreiben, beten, tanzen, feiern, meinem Lieblingscafé, meinem Lieblingssee, meiner Schwester, meinem Wald, meinen Soulfreedom-Sheroes, Blumen, Fotos, Bücher…………….die Liste ist noch länger.

Erinnere dich: Wer und was sind deine Weggefährten? In welcher Form sind sie dir begegnet? Wie haben sie dich unterstützt oder deine Richtung auf deinem Weg verändert?

 

6. Geduld und die Erinnerung, Schritt für Schritt zu gehen

 

Eine meiner wichtigsten Erinnerungen, um Schritt für Schritt zu gehen, kommt aus dem Buch „Momo“. In einem meiner Blogartikel, veröffentlichte ich diesen Teil der Geschichte.

Beppo, der Straßenkehrer sagt: „Du darfst nie die ganze Straße sehen. Du musst Besenstrich für Besenstrich die Straße kehren. Dann bleibst du ruhig und entspannt.“

 

Frage dich: Wenn ich sicher sein könnte, dass nichts passiert, was würde ich ganz konkret als nächstes tun?

Folge schreibend dem ersten Gedanken, der dir in den Sinn kommt.

 

Ich habe dir nun einiges von mir und meinem Herzensweg erzählt.

Wie schön, dass du dir die Zeit genommen hast zu lesen, was ich dir geschrieben habe. Danke dir!

Ich möchte dich daran erinnern, dass du einzigartig bist. Mit all deinen Talenten, Wünschen, Schattenseiten, Träumen und Fähigkeiten bist du einmalig.

Was kannst du der Welt geben?

 

Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen einzigartigen Herzensweg findest und gehst. Noch ein Tipp: Vergleiche dich nicht mit anderen Menschen, die dir begegnen. Vergleiche dich nur mit dir.

 

Ich bin nun ganz neugierig, ob du auch auf deinem Herzensweg bist oder welche Schwierigkeiten dir begegnen. Auch falls du noch nicht deinen Weg des Herzen gehst, interessiere ich mich sehr für deine Geschichte und was dich abhält ihn, zu gehen.

Hinterlasse gerne einen Kommentar unter dem Artikel im Blog.

 

Wenn ich dich persönlich unterstützen kann, komm gerne mit mir in Kontakt. Ich würde mich sehr freuen, mit dir in einem kostenlosen Gespräch herauszufinden, wie ich dich sinnvoll unterstützen kann.

Ich wünsche dir alles Liebe

 

Deine Andrea

12 Gedanken zu “001 6 Werkzeuge für (d)eine Herzenswege

  1. Mariola Manteufel

    Liebe Andrea,
    Ich habe deine Geschichte gelesen und erinnere mich an viele Parallelen in meinem Leben.
    Wie so oft nehme ich mir grad nicht die Zeit, innezuhalten und aufzuschreiben, was mich bewegt. … , geschweige denn, dir so spontan meine Geschichte zu schreiben; … weil ich gleich eine Verabredung einhalten will.
    Deshalb wünsche ich mir, dass ich in naher Zeit, deine Werkzeuge lese und mir Zeit nehme, für mich, welche Deiner Werkzeuge auch in meinen Koffer passen oder schon drin sind.
    Du gibst mir zumindest einige Minuten der Achtsamkeit, mich aus meinen „Trott“ herauszuholen. Dafür danke ich dir.
    Liebe Grüße, Mariola

    1. Andrea

      Liebe Mariola,
      ich freue mich schon darauf, von dir zu hören, wie dein Weg aussah und aussieht.
      Schön, dass du dir einen Moment Zeit genommen hast. Zeit für mich, als du den Artikel gelesen hast und Zeit für dich, als du kurz innegehalten hast. Danke.
      Ich bin gespannt, welche Werkzeuge in deinem Koffer sind.
      Alles Liebe
      Andrea

  2. Marina Oleksjuk

    Liebe Andrea, eine wunderbare Geschichte ?Schön geschrieben und die Werkzeuge sind wirklich sehr gute Tipps, die gleichen nutze ich auch auf meinem Herzensweg ❤️
    Viele liebe Grüße,
    Marina

    1. Andrea

      Liebe Marina,
      so schön, dass du die gleichen Werkzeuge benutzt und als sehr gute Tipps empfindest.
      Lieber Gruß
      Andrea

  3. Super Sabine - Sabine Krink

    Liebe Andrea,
    danke für dein Dich-Zeigen hier und die Ermutigung, den eigenen Herzensweg zu gehen.

    Ich gehe meinen Weg – und das mit großer Freude 🙂 Für mich heißt das vor allem, meiner Intuition zu trauen und mich dem Leben voll hinzugeben. Im Vertrauen (das du ja auch ansprichst), dass das Leben mich führt. Es wird mir keine Aufgabe stellen, für die es mir nicht auch alles gibt, um sie zu bewältigen. Zu lauschen, was die Aufgabe ist, und herauszufinden, wie ich sie lösen darf – das ist das tägliche Geschenk auf meinem Herzensweg.
    In Verbundenheit,
    Sabine

    1. Andrea

      Liebe Sabine,
      dir auch danke. Es ist so schön, was du ansprichst: Das Leben stellt uns keine Aufgaben, die wir nicht bewältigen können. Wir müssen „nur“ lauschen, was ist die Aufgabe und was ist das Geschenk hinter oder in der Aufgabe. Ich freue mich über unsere Verbundenheit.
      Alles Liebe
      Andrea

  4. Angela Nordmann

    Liebe Andrea,

    danke fürs Teilen deiner berührenden Geschichte und den wirklich wertvollen Werkzeugen! „Wenn du Vertrauen willst, musst du nicht die ganze Treppe sehen. Es genügt, wenn du die 1. Stufe siehst.“ So, oder so ähnlich hat es ein kluger Mensch gesagt. Als ungeduldige Frau versuche ich mich immer mal wieder daran zu erinnern 🙂 Und das, was du Spaß haben nennst, finde ich gaaaanz wichtig! Nach der Freude Ausschau halten und sie öfter bewusst suchen. Was macht mir Freude und was nährt mich wirklich? Danke, dass Du mich JETZT gerade daran erinnert hast!

  5. Sabine

    Mein Herzensweg – ja, liebe Andrea –
    Schön, dass ich diesen Text von Dir so zufällig gefunden habe.
    Ist gerade voll mein Thema. Dein Text ermutigt!
    Allerdings ist es schwer, wenn irgendwie doch immer noch die Vernunft in einem siegt.
    Mal sehen, wo mich das hinführt.
    Fühl Dich gedrückt!
    Sabine

    1. Andrea

      Liebe Sabine,
      die Vernunft ist ein wichtiger Ratgeber. Lass diese beiden Pole doch miteinander sprechen? Dann hört die Vernunft, was dein Herz zu sagen hat.
      Ich freue mich sehr, dass du Mut findest durch meinen Text.
      Alles kommt zu seiner Zeit, liebe Sabine.
      Alles Liebe
      Andrea

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