Andrea Löffler- Raum für dein Leben

Introjektion- Glaubenssätze und geschluckte (Un)-Wahrheiten

Glaubenssätze und (Un)-Wahrheiten

Introjekte sind Ungekautes und Unverdautes. Sätze und Glaubenssätze, Haltungen und Sichtweisen von Anderen, die ungekaut heruntergeschluckt wurden.

Im Leben schlucken wir oft viel von dem, was Eltern, die Gesellschaft, die Kirche, die Werbung oder sonstige Institutionen sagen, predigen oder für das Richtige halten.

Wir schlucken, ohne zu kauen.

All die inneren Aussagen von: „Man sollte….“, „das gehört sich so….“ oder andere ähnliche „Befehle“ entstammen einem unverdautem Introjekt.

Wenn diese Dinge, die wir geschluckt haben, unverdaubar oder nicht genießbar waren oder sind, können sie zwar ein Teil von uns werden, jedoch aber wie ein Fremdkörper schwer im Magen liegen.

Ein Beispiel:
Eine Klientin hatte von ihrer Mutter immer wieder gehört und es übernommen, dass Intimität mit einem Mann etwas Schlimmes und Verwerfliches sei. Sie hatte dies für sich geschluckt und übernommen. Zeitlebens litt sie unter großer Scham und lebte mit inneren Verboten.
Unglücklichereise zerbrach Ihre Ehe daran.

In der Gestalt-Arbeit

In der Gestalt- Arbeit mit ihr wurde ihr nach und nach bewusst, dass ihre Verbote, die Verbote ihrer Mutter waren. Ihre eigenen Werte und Bedürfnisse waren davon überlagert. In unserer gemeinsamen Gestaltsitzung musste sie eine ganz Zeit darauf neu herumkauen und konnte mit meiner Unterstützung sorgfältig prüfen, ob sie sie für sich übernehmen wollte oder nicht.
Mit der Zeit wurde sie frei von einem Introjekt ihrer Mutter. Sie musste es im wahrsten Sinne des Wortes ausspucken. Allmählich konnte ihre eigene Wahrheit spüren und beginnen zu leben.

Diese sogenannten Introjekte (das Hintunterschlucken von nicht Gekautem und Unverdautem) können mit dem eigenen Bedürfnissen hart aneinander geraten und eine Krise auslösen, wenn wir plötzlich beginnen das Eigene zu entdecken. Dann ist es gut und sinnvoll, wenn man eine wohlwollende Begleitung, einen Beistand hat.

In Veränderungssituationen, in denen sich das Eigene zeigen will aber die Introjekte noch sehr stark wirken, ist es von großem Wert, hinzuschauen und „widerzukäuen“ auf dem, was man bisher von anderen übernommen hat. Dann erst ist eine Entscheidung, ob es ausgespuckt werden will oder neu geschluckt werden will, möglich.

Deine Erfahrungen

Welche Erfahrung hast du gemacht mit nicht gekauten und unverdauten Wahrheiten von Anderen? Das können ganz harmlose Erfahrungen sein. Sie müssen nicht immer schwer wiegen, wie in meinem Beispiel.
„Musst“ du z.B. täglich die Betten machen? Oder „gehört es sich“, dass du oder andere dies oder das tun?

Meine Einladung an dich:

Entdecke die unverdauten Wahrheiten von anderen in dir!

Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen und dein Erleben, die du gern im Kommentar hinterlassen darfst.

Wenn du Fragen hast, beantworte ich dir sehr gern. Schreib mir deine Frage in den Kommentar oder in einer persönlichen Nachricht.

Wenn du Unterstützung und Begleitung im Entdecken deiner Introjekte benötigst, bin ich gerne für dich da. Wir können sehr gerne einen Termin miteinander verabreden, damit wir uns zunächst einmal kennenlernen und prüfen können, ob wir zusammen passen. Ich freu mich darauf dich kennenzulernen.

Herzlichst,

Andrea

2 Gedanken zu “Introjektion- Glaubenssätze und geschluckte (Un)-Wahrheiten

  1. Stephan Pinkwart

    Das kenne ich nur zu gut, das man ungekautes einfach so herunterschluckt. Man will kaum etwas etwas zu einer Situation sagen, obwohl einem wirklich die Schnur manchmal schon kräftig platzt. Da ist auch die Scham, man könnte den anderen verletzen. So ein großen Magen hat man fast gar nicht, so viele Dinge, die man immer wieder herunterschlucken muss.

    Und dein Beispiel zeigt natürlich, das man diese Glaubenssätze nicht mehr aus seinem Kopf herausbekommt. Es hat sich förmlich eingebrannt und es wird schwierig, ohne professionelle Hilfe, dies wegzubekommen.

    Also du bringst es perfekt auf den Punkt 😉

    1. Andrea

      Hallo Stephan,
      ich danke dir für deine Worte zu meinem Artikel.
      Ich denke, dass das hinunterschlucken MÜSSEN in einer Zeit entsteht, wenn wir (noch) abhängig sind und uns nicht die Freiheit nehmen können, die es braucht, um Dinge nicht unzerkaut zu schlucken. Z.B. als Kinder. Als Erwachsene sind wir frei zu entscheiden, was wir schlucken und was nicht. Es braucht ein Bewusstsein dafür aber wir sind frei. Auch, wenn es sich häufig nicht so anfühlt. Ja und Scham kann ein sehr unangenehmes Gefühl sein und eine starke Wirkung haben, auf den eigenen Geist und Körper und auf das eigene Verhalten.
      Ich wünsche dir einen gute Übergang ins neue Jahr und für 2019 alles Gute.
      Herzliche Grüße,
      Andrea

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