Was ist darf sein Blogartikel www.andrealoeffler.com

„Was ist, darf sein.“

Komm, lass uns über Gefühle und Bedürfnisse reden! Gar nicht so einfach? Stimmt sicherlich für viele, obwohl Gefühle zu uns gehören, wie die Blätter zum Baum. Aber kennst Du das auch? Manchmal kommen so viele Gefühle zusammen, dass Du dabei ein Gefühlschaos erlebst? Oder die Gefühle sind so überwältigend, dass Du keinen Ausdruck dafür findest? Vielleicht versuchst Du Deine Gefühle zu verdrängen, weil Du sie nicht fühlen möchtest? Sicherlich ist dies kurzfristig eine gute Lösung. Langfristig kann das jedoch zu großem Druck führen, der sich auch in Körper und Geist niederschlägt. (Zur Wirkung auf den Körper schreibe ich im nächsten Artikel.) Gefühle sind sinnvoll Vielleicht hilft es Dir, wenn Du weißt, dass ALLE Gefühle einen Sinn haben. Sie haben eigentlich nur einen Zweck: Sie dienen unseren Bedürfnissen. Sie erscheinen, wenn unsere Bedürfnisse erfüllt oder unerfüllt sind. Gefühle weisen uns den Weg zu unseren Bedürfnissen. Sie sind wie ein Kompass. Ich möchte Dir das gern an einem kleinen, einfachen Beispiel verdeutlichen: Stell Dir vor, Du gehst allein durch einen Wald. Bis jetzt war Deine Stimmung ungetrübt. Du hast bisher eine schöne Wanderung gemacht. Der Wald wird immer dichter und dunkler. Du hörst auf einmal seltsame Geräusche. Es klingt, als würden Wölfe heulen und ganz nah bei Dir sein. Dich beschleicht Angst und Unruhe und Du bekommst Schweißausbrüche und starkes Herzklopfen. Du hast den Impuls schneller zu laufen und das Ende des Waldes zu erreichen. Vielleicht rennst Du sogar los…. Soweit die Geschichte. In diesem Beispiel ist es einfach zu erkennen: Du hattest Angst (Gefühl). Aus welchem Bedürfnis ist die Angst entstanden? Aus dem Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz. Bedürfnisse sind unsere Lebensmotive. Jeder Mensch auf dieser Erde hat Bedürfnisse. Denn sie sorgen für unser körperliches, seelisches und soziales Überleben. Im hier definierten Sinne sind Bedürfnisse also immer gut und angemessen. Gefühle und Bedürfnisse sind immer berechtigt, weil sie das Überleben und Wohlergehen sichern. „Was ist darf sein, was sein darf, kann sich verändern“- Arnold R. Beisser Was ist, das darf sein! Es nutzt gar nichts, die Gefühle eines Anderen oder die eigenen Gefühle verändern zu wollen. Gefühle sind nicht direkt veränderbar. Für mich ist genau dieses Zitat von Arnold R. Beisser zu einer inneren Haltung geworden. Verwirrung Als Kind war ich ich oft verwirrt, wenn mir jemand sagte: „Du brauchst keine Angst zu haben.“ oder „Hör auf dich zu ärgern.“. Kommt Dir so etwas auch bekannt vor? Woher kommt diese Verwirrung? Die Verwirrung entsteht, wenn man doch ganz deutlich Angst oder Ärger spürt und die Gefühle nicht einfach so verschwinden, nur weil jemand sagt, man solle keinen Ärger und keine Angst spüren. Unangenehme Gefühle haben die Chance zu verschwinden! Aber wie?
  • Indem Du das Gefühl zunächst einmal benennst und fühlst.
  • Indem Du das zugehörige Bedürfnis erkennst. Dies allein bringt Klarheit und Beruhigung mit sich.
  • Indem Du angemessene Strategien findest, um das Bedürfnis zu versorgen.
Es braucht Klarheit und Strategie Um gut für die eigenen Bedürfnisse zu sorgen, braucht es Klarheit und Strategien. Meine geschätzte Kollegin Bettina Hagedorn regt mich regelmäßig an, mir 5 Strategien (sie nennt es Alternativen) zu überlegen, um für mein Bedürfnis, was gerade aktuell im Vordergrund steht, zu sorgen. Dies gibt mir die Möglichkeit, meine Begrenzung zu erweitern und handlungsfähig zu bleiben. Es ist sehr hilfreich, mit einem Gegenüber über Gefühle zu sprechen, um Klarheit zu erlangen und um eine andere Sichtweise einnehmen zu können. Vom Gefühl zum Bedürfnis! Eine Übung für Dich: Ich möchte Dich jetzt zu einer kleinen Übung einladen. Nimm Dir dafür ein bisschen Zeit. Richte Deine Aufmerksamkeit in Deinen Bauch- und Brustraum und spüre in Dich hinein. Sage innerlich: „ Ich fühle……(Gefühl).“ Benenne Dein Gefühl oder beschreibe Dein Gefühl. Spüre mal, ob es sich in Deinem Bauchraum oder in der Brust weit oder eng anfühlt…..benenne alles, was Du spürst. Frage Dich innerlich: „Welches Bedürfnis steht hinter dem Gefühl? Hat mein Gefühl mit dem Bedürfnis nach…….(Bedürfnis) zu tun?“ Nach welchen Bedürfnissen handelst Du? Kennst Du Deine Bedürfnisse? Trage Dich in meinen Newsletter ein In meinem Newsletter kannst Du eine Liste von Bedürfnissen herunterladen. Sie kann Dir helfen Dich und Deine Bedürfnisse besser zu verstehen. Ich freue mich sehr, wenn Du einen Kommentar hinterlässt und mit mir und anderen teilst, was dieser Artikel in Dir angeregt hat. Merken Merken

4 Gedanken zu “„Was ist, darf sein.“

  1. Birte

    Ein schöner Artikel! Was ist, darf sein – ich verwende gern den Satz „Der Kraftpunkt ist im Jetzt,“ was ja im Grunde das Gleiche ist: Nur hier und jetzt kann ich etwas verändern, aber dazu sollte ich wissen, was denn gerade „ist“. Und von diesem Ausgangspunkt in die Veränderung starten.

    1. Andrea

      Liebe Birte,
      es ist ja genauso, dass ich nur im Jetzt fühlen und erleben kann. Und im günstigsten Fall kann dann Veränderung geschehen. Ich danke dir!
      Liebe Grüße
      Andrea

  2. Christine Lindner

    Liebe Andrea
    Die direkte Verbindung von Gefühl und Bedürfnis zu fühlen, gefällt mir sehr gut. Danke für diesen Hinweis. An dieser Stelle entsteht ja häufig Zwiespalt. Es ist mir noch mal viel klarer geworden, dass ich, wenn ich meine Bedürfnisse ernst nehme, sie benennen kann, auch direkt die Gefühle besser sind.
    Ein wirklich schöner Artikel. DANKE

    1. Andrea

      Liebe Christine,
      vielen Dank für deine Zeilen. Ich freu mich sehr, dass du dadurch Klarheit bekommen hast. Ist doch wunderbar.
      Ich sende dir ganz viele Grüße
      Andrea

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